Rangnick! Süle! Werner!: Der Newcastle-Scheich will Deutsche

Saudi-Kronprinz will die Erfolge von Klopp und Tuchel kopieren

Mohammed bin Salman ist der Kronprinz von Saudi-Arabien

Mohammed bin Salman ist der Kronprinz von Saudi-Arabien

Foto: Jacquelyn Martin/AP
Von: Axel Hesse

Am Montag waren es dann Lucien Favre (63) und Ralf Rangnick (63). Die beiden ehemaligen Bundesliga-Trainer wurden in englischen Medien als Top-Kandidaten bei Newcastle United gehandelt.

Favre, der bis vergangenen Dezember auf der Dortmunder Bank saß, ist frei. Rangnick, der schon die Fußball-Projekte in Hoffenheim und Leipzig angeführt hat, steht derzeit als Sportchef bei Lok Moskau unter Vertrag.

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Quelle: BILD

Aber was ist schon ein Stück Papier, wenn der Scheich ruft und die Premier League lockt? Mohammed bin Salman (36), der umstrittene Kronprinz Saudi-Arabiens und mutmaßliche Auftraggeber für den Mord am Journalisten Jamal Khashoggi († 59) 2018, hat gerade die Mehrheit beim Traditionsklub aus Newcastle übernommen.

In den Verträgen taucht sein Name nach Informationen von SPORT BILD zwar nicht auf, dafür der des großen saudischen Privat-Fonds (PIF), der dem Kronprinz unterstellt ist. Knapp 300 Millionen Euro wurden für 80 Prozent der United-Anteile bezahlt.

Eine Kleinigkeit für bin Salman. Der von ihm verwaltete Fonds verfügt über 250 Milliarden Pfund (etwa 295 Milliarden Euro). Ein bisschen davon will er nun in den Klub aus der Arbeiterstadt investieren.

Die Fans in Newcastle feiern die Übernahme. Dass dem Scheich Menschenrechtsverletzungen und Mord vorgeworfen werden, scheint sie nicht zu interessieren. Ihnen geht es um den Erfolg des Klubs. Den verspricht der neue Besitzer.

Die Fans von Newcastle United feierten die Übernahme

Die Fans von Newcastle United feierten die Übernahme

Foto: LEE SMITH/Action Images via Reuters

Bin Salman hat kein festes Budget für Newcastle vorgesehen. Das bedeutet: Es gibt kein Limit! Bin Salman ist auch nicht eingestiegen, um den Klub in ein paar Jahren mit Gewinn zu verkaufen. Das bedeutet: Er will die beste Mannschaft der Welt aufbauen!

Bin Salman liebt den Fußball und die englische Liga. Überzeugt ist er von deutschem Personal. Das hängt eng mit den Erfolgen von Jürgen Klopp (54) in Liverpool und zuletzt dem Champions-League-Sieg von Thomas Tuchel (48) mit Chelsea zusammen. Aber auch mit eigenen Erfahrungen.

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Schon im letzten Jahr wollte der Saudi-Prinz den ehemaligen Düsseldorfer Sportvorstand Lutz Pfannenstiel (48) verpflichten. Der hatte im Auftrag der Fifa zwischen 2015 und 2017 die Trainerausbildung in Saudi-Arabien geleitet. 2020 war aber die Übernahme der „Magpies“ im ersten Anlauf nicht genehmigt worden, Pfannenstiel ging in die USA zum zukünftigen MLS-Klub nach St. Louis. Nun gehört er wieder zu den Manager-Kandidaten. Genauso wie Rangnick und Favre als Trainer.

Klare Wünsche hat bin Salman auch bei den Spielern. Am liebsten würde er sofort Dortmunds Erling Haaland (21) kaufen. Das Geld hätte er. Er weiß aber, dass sein Klub dafür sportlich noch wachsen muss.

Um das zu schaffen, hat er schon eine Liste von Spielern, die in den nächsten Wochen und Monaten angegangen werden sollen. Timo Werner (25) von Chelsea gehört dazu, Bayerns Niklas Süle (26), Filip Kostic (28) von Eintracht Frankfurt, gefallene Stars wie Philippe Coutinho (29) vom FC Barcelona.

Der Plan: dieses Jahr Klassenerhalt, 2022/23 einstelliger Tabellenplatz, 23/24 Europa League, ab 2025 Angriff auf Titel und Champions League.

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