„Luna-25“-Mission gescheitert: Russische Sonde auf Mond abgestürzt

Die Sojus-2.1b-Rakete mit der automatischen Mondlandestation „Luna-25“ beim Start am 11. August

Die Sojus-2.1b-Rakete mit der automatischen Mondlandestation „Luna-25“ beim Start am 11. August

Foto: AZ/AP
Von: Birthe Wenge

Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert!

Die Sonde „Luna-25“ sei nach einer „außerplanmäßigen Situation“ auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren. Das teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag in Moskau mit.

Die Kommunikation mit der Raumsonde sei am Samstag gegen 14.57 Uhr (Ortszeit, 13.57 MESZ) abgebrochen, teilte Roskosmos am Sonntag mit. Die Gründe dafür würden geklärt, hieß es.

Die Sonde „Luna-25“ vor Start der Mission

Die Sonde „Luna-25“ vor Start der Mission

Foto: HANDOUT/AFP

„Luna-25“ war die erste russische Mondmission seit 1976 und Teil des russischen Mondprogramms, das zum Ziel hat, bis 2040 eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten. Eigentlich sollte die neue Sonde schon lange unterwegs sein. Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012. Zuletzt war der Mai 2022 anvisiert, dann aber wegen technischer Probleme wieder verworfen worden.

Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Invasion der Ukraine im Februar 2022 beendete die Esa allerdings die Zusammenarbeit mit Moskau. Die Raumfahrtnation wollte mit der Mondmission zeigen, dass Russland trotz des Krieges und der Sanktionen zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist.

▶︎ „Luna-25“ war am 11. August vom Weltraumbahnhof Wostotschny in der russischen Amurregion gestartet und hatte am Mittwoch nach mehr als fünf Tagen Flugzeit die Umlaufbahn des Mondes erreicht. Die Systeme der Sonde funktionierten normal, die Verbindung sei stabil, hieß es.

▶︎ Am Samstag hatte Roskosmos zunächst einen unerwarteten Zwischenfall gemeldet. In Vorbereitung auf das baldige Aufsetzen auf der Mondoberfläche sollte die Sonde am Samstag um 14.10 Uhr Moskauer Zeit (13.10 Uhr MESZ) in eine neue Umlaufbahn des Erdtrabanten eintreten. „Während der Operation kam es an Bord der automatischen Station zu einer außerplanmäßigen Situation, die es nicht erlaubte, das Manöver unter den vorgegebenen Parametern auszuführen“, hieß es.

▶︎ Am Montag (21. August) hätte die 1800 Kilogramm schwere Sonde russischen Angaben zufolge in der Nähe des Südpols des Mondes landen und dort unter anderem nach Wasser suchen sollen.

Der Absturz der Sonde ist das bittere Ende einer Pannenserie.

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