Bundesliga

Bundesliga - Rangliste

Sommer 2023
Dani Olmo

Rangliste Sommer 2023, Mittelfeld offensiv

© picture alliance / Jens Niering

Olmo trumpft auf - Bellingham und Musiala nicht mehr beständig gut

Weltklasse
nicht belegt
Internationale Klasse
neu 1
Dani Olmo
Dani Olmo
neu 2
Wirtz
Wirtz Florian
3
Brandt
Brandt Julian
Nationale Klasse
4
Bellingham
Bellingham Jude
5
Musiala
Musiala Jamal
6
Szoboszlai
Szoboszlai Dominik
neu 7
Lee
Lee Jae-Sung
8
Müller
Müller Thomas
neu 9
Kramaric
Kramaric Andrej
10
Kainz
Kainz Florian
11
Götze
Götze Mario
neu 12
Stindl
Stindl Lars
  • Verbesserung der Kategorie im Vergleich zum Vorhalbjahr.
  • Gleiche Kategorie im Vergleich zum Vorhalbjahr
  • Verschlechterung der Kategorie im Vergleich zum Vorhalbjahr.

Weltklasse:

-

Internationale Klasse:

Dani Olmo

Der Leipziger zeigte nach mehreren Verletzungen stark ansteigende Form, spielte gerade gegen Ende der Saison ganz groß auf, überragend im-Pokal-Halbfinale in Freiburg, als er tatsächlich an den ersten vier Leipziger Toren beteiligt war. Zudem trug Olmo auf der Zielgeraden ganz entscheidend zur Champions-League-Quali von RB bei. Ein leichter Mangel: Dem Spanier fehlt noch ein wenig die Effizienz, mit- unter trifft er die falschen Entscheidungen vor dem gegnerischen Tor.

Florian Wirtz

Aber insgesamt reichte es zu einem hauchdünnen Vorsprung vor Florian Wirtz, der in einer sehr unsteten Leverkusener Mannschaft häufig die Akzente setzt, quasi prägende Figur der Werkself geworden ist. Wirtz also, eines der großen Versprechen im deutschen Fußball, vergangenen Sommer noch allein in der "Internationalen Klasse" angesiedelt. Trotz seiner gerade mal 20 Jahre fällt seine Reife auf dem Platz auf, sein Überblick, die Fähigkeit, mit einem gar nicht mal so spektakulären, schnellen Pass eine gegnerische Abwehr komplett auf den falschen Fuß zu stellen.

Julian Brandt

Einer der Aufsteiger segelte bis auf Platz 3: Julian Brandt, im Winterhalbjahr noch auf Platz 9 einsortiert, steigerte sich noch mal, war ein ganz wichtiger Faktor bei der Dortmunder Aufholjagd. Etwas gebremst wurde Brandt in seinem Elan allerdings durch die Verletzung im Rückspiel bei Chelsea; nach seinem Comeback benötigte er ein, zwei Wochen, um wieder sein altes Niveau zu erreichen. Sonst wäre wohl noch etwas mehr drin gewesen.

"Gladbacher Gesicht" Stindl und "zwei Hochbegabte" - Olmo vorne weg

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Nationale Klasse

Jude Bellingham

Der künftige Real-Madrid-Spieler erreichte nicht ganz das gewohnte Top-Niveau, verpasste nach intensiver Diskussion deshalb knapp die Einstufung in die höhere Kategorie. Im ersten Halbjahr war das Top-Talent noch die Nummer 1 im defensiven Mittelfeld gewesen, diesmal bekleidete er eine etwas andere Rolle. Er steckte zunächst ein bisschen im Leistungsloch und musste bei einigen Spielen zunächst draußen bleiben, erreichte auf Strecke nicht ganz das gewohnte höchste Niveau.

Jamal Musiala

Nicht immer spielte der Instinktfußballer, in diesem Winter sogar die Nummer eins in unserer Liste und gewiss einer der deutschen Fußballer mit dem größten Potenzial, in der Rückrunde auf dem Top-Level. Mitunter wirkte Musiala ein bisschen verkrampft und ließ die gewohnte Lockerheit vermissen. Er war an guten Tagen zwar noch immer eine Augenweide, aber insgesamt nicht beständig genug für unsere Internationale Klasse.

Dominik Szoboszlai

Ein hochbegabter junger Spieler ist auch der Ungar in Diensten von RB - mit seinen 22 Jahren aber ebenfalls noch sehr unbeständig. Seit geraumer Zeit begleitet Szoboszlai auch der Vorwurf, schon mal einzuknicken, wenn er auf einen hartnäckigen Gegenspieler trifft - dann fehlt ihm bisweilen die Robustheit. Davon abgesehen ist er allerdings immer imstande, mit seiner individuellen Klasse einem Spiel eine besondere Wendung zu geben, er verfügt überdies über eine sehr gute Schusstechnik.

Jae-Sung Lee

Ein kleines Phänomen ist der Koreaner in Diensten von Mainz 05: Oft taucht er ab, spielt unauffällig - aber seine Quote von fünf Toren und fünf Assists kann sich durchaus sehen lassen. Und damit liegt er genau auf gleicher Höhe wie Thomas Müller …

Thomas Müller

Immer mal wieder gab es Spiele, die eben keine Thomas-Müller-Spiele waren, wie es Trainer Thomas Tuchel formulierte - weshalb er den langjährigen Antreiber eben auch mal draußen ließ. Ansonsten war der umtriebige Dauerbrenner dennoch oft genug sehr wichtig als Motivator und unermüdlicher Mitreißer.

Andrej Kramaric

Diesmal eine Position weiter hinten einsortiert, spielte er seine Ballsicherheit aus und kam nach einem Durchhänger auf Touren. Kramaric sorgte für Struktur und zündende Ideen, erzielte überdies in den entscheidenden Spielen wichtige Tore: Insgesamt waren es neun im Bewertungszeitraum, das ist der Top-Wert unter den offensiven Mittelfeldspielern.

Florian Kainz

Erst auf dem Flügel unterwegs, dann - zum Segen des 1. FC Köln - auf die Zehnerposition versetzt: Florian Kainz wurde zum Glücksfall für die Geißböcke, zum Lenker der Offensive mit feinen Ideen und tollen Pässen, kann allerdings noch torgefährlicher werden.

Mario Götze

Inzwischen mehr Stratege, viel unterwegs, bei den intensiven Läufen ligaweit vorn dabei - und er fädelt nach wie vor mit klugen Pässen viele gefährliche Angriffe ein.

Lars Stindl

Auf der Zielgeraden, in seinen letzten Einsätzen in der Bundesliga, war Stindl wie so oft vorher der große Antreiber einer taumelnden Borussia, einer, der wenigstens für Struktur und Zug zum Tor sorgte. Mit seiner Durchschnittsnote von 3,69 hätte der langjährige Gladbacher Kapitän eigentlich in unserer Rangliste nichts zu suchen gehabt. Für ihn zu Buche schlägt aber auch, dass er bei vielen Joker-Einsätzen, bei denen er keine Note erhielt, in der Schlussphase dem Spiel noch mal eine Wendung gab.

In der Print-Ausgabe Montag, 19. Juni oder im eMagazine startet die Rangliste des deutschen Fußballs für den Sommer 2023. Weitere Ranglisten finden Sie in den Ausgaben am 22. Juni und 26. Juni.

Oliver Bitter